Plagiatsvorwurf :
Von der Leyens Volltreffer

Lesezeit: 2 Min.
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen
Ursula von der Leyen werden Plagiate in ihrer medizinischen Doktorarbeit vorgeworfen. Ob sich daraus eine Staatsaffäre entwickelt, hängt davon ab, wie sehr man die bekannten Schwächen medizinischer Promotionen in die Bewertung einbezieht.

Dass an unsere Landesverteidigung besondere Maßstäbe angelegt werden, wenn es um Präzision und Autorität geht, kann uns allen nur recht sein. Gewehre, die nicht geradeaus schießen, wenn es heiß wird, und Führungspersonal, das auf dem Weg nach oben nicht zwischen mein und dein unterscheiden kann, muss uns beunruhigen. Deshalb sind die neuen Vorwürfe gegen die Verteidigungsministerin, sie habe den Guttenberg gemacht und sich ihr akademisches Lametta mit Schlamperei bis hin zur Schummelei verdient, für sich genommen schon alarmierend. Ob allerdings aus einem grenzwertigen, weil „mittelschweren Fall“, wie die Plagiatsjäger von VroniPlag schreiben, nun auch wieder eine lähmende Staatsaffäre mit anschließendem Autoritätsverfall zu werden droht, hängt nicht zuletzt von unserer Bereitschaft ab, Ursula von der Leyen die schon legendären Schwächen der Medizinerpromotion auch noch aufzubürden.

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