Weltbevölkerung :
7,2 Milliarden zu Silvester

Von Axel Wermelskirchen
Lesezeit: 2 Min.
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Die Weltbevölkerung ist im vergangenen Jahr um „einmal Deutschland“ gewachsen. Doch nicht jeder neue Mensch ist ein Wunschkind – gerade in den Entwicklungsländern.

In der Nacht zum 1. Januar 2014 werden 7.202.951.000 Menschen auf der Erde leben. Das sind 80 Millionen mehr als ein Jahr zuvor, was etwa der Bevölkerung Deutschlands entspricht. Die Weltbevölkerung wächst somit in jeder Sekunde um durchschnittlich 2,7 Erdenbürger. Diese Zahlen gab die Stiftung Weltbevölkerung mit Sitz in Hannover am Freitag bekannt.

Das Weltbevölkerungswachstum findet nach Angaben der Stiftung fast ausschließlich in den Entwicklungsländern statt. Dort würden auch noch immer jedes Jahr 80 Millionen Frauen ungewollt schwanger. Jede vierte Frau in den Entwicklungsländern könne nicht verhüten, obwohl sie das gern wolle. „Familienplanung ist ein Menschenrecht“, sagte Renate Bähr, die Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung.

Wenn die Welt nur hundert Einwohner hätte

„Wenn alle Paare frei entscheiden könnten, wann und wie viele Kinder sie bekommen, ginge es armen Menschen besser. So ließe sich das Leben von etwa 80.000 Müttern und 600.000 Neugeborenen retten. Und es gäbe etwa 20 Millionen weniger ungewollte Geburten. Deshalb sind Aufklärung und Verhütung so wichtig.“ Wenn die Welt heute ein Dorf mit nur 100 Einwohnern wäre (siehe Grafik), wären nach Angaben der Stiftung Weltbevölkerung davon 15 Afrikaner, 60 Asiaten und zehn Europäer.

Die Weltbevölkerung
Die WeltbevölkerungF.A.Z.

26 Dorfbewohner wären Kinder unter 15 Jahren, acht wären älter als 64. Bis zum Jahr 2050 würde die Zahl der Dorfbewohner nach den aktuellen mittleren Projektion der Vereinten Nationen zum Wachstum der Weltbevölkerung auf 136 steigen. Von ihnen wären dann 34 Afrikaner, 74 Asiaten und zehn Europäer.

Der Anteil der Europäer und Asiaten an der Gesamtbevölkerung wird somit voraussichtlich sinken, der Anteil der Afrikaner dagegen von 15 auf 25 Prozent steigen. Jeder fünfte Dorfbewohner wäre älter als 60 Jahre (21 Prozent). Der Projektion steht unter der Annahme, dass die Frauen der Welt statistisch im Durchschnitt 2,5 Kinder bekommen.

Die Stiftung Weltbevölkerung ist eine international tätige Entwicklungsorganisation mit Projekten in Äthiopien, Kenia, Tansania und Uganda sowie Nepal. Sie wurde 1991 von den hannoverschen Unternehmern Erhard Schreiber und Dirk Roßmann (Drogerien) gegründet.

In ihrem Internetauftritt schreibt die Stiftung: „Wir wollen durch unsere Arbeit Armut verhindern, bevor sie entsteht. Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung steht im Fokus unserer Arbeit, allen Menschen den Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheitsfürsorge zu ermöglichen.“