1/13 Am Eingang. Zwei Jungen stehen am Eingang eines verlassenen Gebäudes in der Innenstadt von Maputo. © Mário Macilau
2/13 Ninja. Humberto Zunguza, 13 Jahre alt, verkleidet sich in einem verlassenen Gebäude im Viertel Polana in Maputo. Er versucht, die Hauptfigur aus dem chinesischen Actionfilm "Ninja Assassin" zu imitieren. In diesem Film wird ein kleiner Junge vom Ozunu Clan von der Straße geholt und in einen Killer verwandelt. Straßenkinder schauen diese brutalen Filme in informellen Kinos, die in Märkten in der Stadt eingerichtet wurden. Eine Kinokarte kostet die Kinder ungefähr 30-40 Cent. © Mário Macilau
3/13 Fak You. Ein Straßenkind zeigt sein Spielzeuggewehr in einem verlassenen Gebäude in der Innenstadt von Maputo. Häufig eifern die Kinder den gewalttätigen Filmen nach, die sie in den öffentlichen Kinos der Stadt anschauen. Die Figuren wirken stark und machtvoll. © Mário Macilau
4/13 Die Dusche. Hélio Chichava, 14 Jahre alt, duscht vor einem Sonntagsessen, das von einem ausländischen NGO-Mitarbeiter ausgerichtet wird. In den letzten Jahren haben private und öffentliche Institutionen im Land den Straßenkindern mehr Beachtung geschenkt, da ihre Zahl fortdauernd dramatisch gestiegen ist. Zu den Kindern, die sehr wahrscheinlich auf der Straße landen, gehören auch solche, die entweder von ihren Familien verlassen oder selbst in die Städte geschickt werden, um Geld zu verdienen. © Mário Macilau
5/13 In ein Laken gewickelt. Dieser Junge ist neun Jahre alt. Mit dem Laken schützt er sich vor der morgendlichen Kälte in dem verlassenen Haus, in dem er die Nacht verbracht hat. Ohne festen Schlafplatz leben Straßenkinder wie Nomaden, tragen ihre Habseligkeiten mit sich von Gebäude zu Gebäude, Nacht für Nacht. Oft ziehen sie am frühen Morgen um, wenn weniger Menschen auf der Straße sind. Betttücher lassen sich gut umfunktionieren – zum Rucksack, zur Decke oder als Kleidung. © Mário Macilau
6/13 In Handschellen. Zwei Jungen wurden von der lokalen Polizei Handschellen angelegt, nachdem sie mit einer Plastiktüte voll Marihuana aufgegriffen wurden. Wenn Straßenkinder festgenommen werden, bleiben sie oft für lange Zeit im Gefängnis. Manchmal vergisst man sie einfach. Denn es gibt niemanden, der ihre Rechte verteidigt. Ihr einziger Weg hinaus führt über Bestechung. © Mário Macilau
7/13 Lumpenball. Gespielt wird trotzdem. Auch wenn man sich einen Fußball aus alten Kleidern, Plastikteilen und einer Schnur selbst basteln muss. © Mário Macilau
8/13 Einschüchterung. Ein Polizeibeamter überwältigt einen Jungen, der in einem verlassenen Gebäude im Polana-Viertel in Moputo lebt. Das Kind wird auf den Boden gedrückt, seine Hände werden von den Stiefeln des Polizisten unten gehalten. © Mário Macilau
9/13 Treppe der Schatten. Unter diesen Treppen kann auch geschlafen werden, wenn man keine Wahl hat. In der Innenstadt von Maputo verwandeln sich verlassene Gebäude häufig in Krankheitsherde. Dort wird Müll abgeladen, Toiletten und sauberes Wasser gibt es nicht. © Mário Macilau
10/13 Vergnügen. Ein 15-jähriger Junge raucht Marihuana mit seinen Freunden. In Mosambik ist Marihuana unter Straßenkindern, die es verkaufen oder mit ihren Freunden rauchen, weit verbreitet. © Mário Macilau
11/13 Ein Maler. Paulino Maciene ist 16 Jahre alt und hat seine Familie vor mehr als zwei Jahren verlassen, weil er die Gewalt seines Vaters nicht länger ertragen hat. Auf der Straße fühlt sich Paulino frei. Er lebt von Gelegenheitsjobs, bemalt Läden, wäscht Autos oder repariert Dinge. © Mário Macilau
12/13 Regentag. Straßenkinder verstecken sich in einem verlassenen alten Auto in der Innenstadt von Maputo vor dem Regen. Den Großteil ihrer Zeit verbringen sie draußen – um zu arbeiten, zu betteln oder zu spielen. Wenn allerdings der Regen kommt, suchen sich sich sofort einen Platz, um trocken zu bleiben. Ersatzkleidung gibt es nicht. © Mário Macilau
13/13 Mário Macilau: Growing in Darkness. Kehrer Verlag © Mário Macilau

Sie wachsen im Schatten der Stadt auf. Die Straßenkinder von Maputo, der Hauptstadt Mosambiks, campieren in leer stehenden Häusern, häufig ziehen sie um wie Nomaden. Was sie an ihren Wohnorten nie haben: Wasser, Toiletten und Strom. Deswegen wachsen sie in ständiger Dunkelheit auf. Der Fotograf Mário Macilau besuchte diese Kinder, erst ohne, später mit der Kamera. Sie vertrauten ihm, spielten vor ihm, legten sich schlafen. Macilaus Bildband Growing in Darkness erschien im Kehrer Verlag.