In Donau eingebrochen und erfroren: Dieser Fuchs ist eine Warnung!

Von: Von M. BITTNER, M. HEYL und J. WEISS

Tuttlingen – Der Winter nimmt Fahrt auf, die Temperaturen rutschen in den Keller – ab nächster Woche ist in ganz Deutschland Dauerfrost angesagt. Aber Vorsicht, noch trägt das Eis nicht überall!

DIESER FUCHS SOLL UNS EINE WARNUNG SEIN!

Dieses Bild lässt einem das Blut in den Adern gefrieren: Am Ufer der Donau steht ein ausgesägter Eisblock – darin leuchtet das rötliche Fell eines Fuchses.

Ausgefuchst: Ein Jäger hat das Tier ausgeschnitten und ans Ufer gestellt

Ausgefuchst: Ein Jäger hat das Tier ausgeschnitten und ans Ufer gestellt

Foto: PRIVAT

Reineke Fuchs war so unvorsichtig, sich aufs dünne Eis der Donau bei Tuttlingen (Baden-Württemberg) zu wagen. Der Rotfuchs brach ein, erfror im eiskalten Wasser und war innerhalb weniger Stunden von einer dicken Eisschicht umhüllt.

Jäger Franz Stehle entdeckte das Tier. Seine Frau Martine Stehle (59) zu BILD: „Mein Mann fand den Fuchs bereits im Dezember im Eis. Nach Neujahr sägte er ihn heraus. Jetzt steht er hinter dem Haus, auch als Warnung für diejenigen, die meinen sich auf das Eis zu trauen.“

►Dass Tiere in der Nähe in der vereisten Donau einbrechen, sei gar nicht so selten, berichtet Stehle aus seiner Jägerpraxis. „Einmal habe ich ein tiefgefrorenes Reh entdeckt, Wildschweine in den letzten 40 Jahren schon drei, vier Mal.“

Wildbiologe Dr. Michael Corsmann (65) von der Uni Göttingen erklärt: „Auf eisfreien Stellen in der Mitte der Gewässer sammeln sich Wasservögel.“ Das ist verlockend für den Fuchs! „Die gucken, ob sie Beute abstauben können“, so Corsmann.

Der Experte: „Füchse sind zwar gute Schwimmer. Aber wenn sie einbrechen, können sie sich an der Eiskante nicht mehr hochziehen. Sie sterben spätestens nach 30 Minuten an Unterkühlung und Entkräftung.“ 

Dann friert das Eis über ihnen wieder zu.

Kurios: Der Fuchs ist auch das Wappentier der örtlichen Narrenzunft. „Dies ist aber keineswegs ein Fastnachtsscherz, sondern ganz real“, versichert Stehle. Bedauerlich für den Jäger ist nur: Nach dem Auftauen des Eisblocks ist das Fuchsfell nicht mehr zu gebrauchen.

Der Donau-Fuchs ist nicht das einzige Frost-Opfer des Jahres.

Die Augen sind noch geöffnet, aber der Fuchs ist mausetot. Entdeckt hat ihn ein BILD-Leserreporter im Gaildorfer Haspelsee (Baden-Württemberg)

Die Augen sind noch geöffnet, aber der Fuchs ist mausetot. Entdeckt hat ihn ein BILD-Leserreporter im Gaildorfer Haspelsee (Baden-Württemberg)

► BILD-Leserreporter Paul Holzberger (56) entdeckte ebenfalls einen Eis-Fuchs: „Ich prüfte vor dem Schlittschuhlaufen, ob das Eis stabil ist, da sah ich das arme Tier.“

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