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Johnny Hallyday: Tod einer Ikone

Foto: PHILIPPE MERLE/ AFP

Französischer Sänger und Schauspieler Johnny Hallyday ist tot

Altrocker Johnny Hallyday ist in Frankreich eine Institution, er brachte den Rock'n'Roll ins Land und füllte jahrzehntelang die größten Stadien. Nun ist der 74-Jährige gestorben - und eine Nation trauert.

Der französische Sänger und Schauspieler Johnny Hallyday ist tot. Der 74-Jährige starb in der Nacht zum Mittwoch an den Folgen einer Krebserkrankung, wie die Agentur AFP unter Berufung auf eine Mitteilung seiner Frau Laeticia berichtete. "Johnny Hallyday hat uns heute Nacht verlassen. Ich schreibe diese Worte, ohne sie zu glauben", heißt es darin.

Noch in der Nacht zu Mittwoch ließ Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine Erklärung verbreiten, in der er darauf hinwies, dass "in jedem von uns etwas von Hallyday" stecke. "Von Johnny Hallyday werden wir weder den Namen, noch die Schnauze oder die Stimme vergessen", heißt es. "Er hat einen Teil von Amerika in unser nationales Pantheon gebracht."

Hallyday, dessen bürgerlicher Name Jean-Philippe Smet lautet, hatte seine musikalische Laufbahn in den frühen Sechzigerjahren mit Schlagern begonnen, ehe er zur Rockmusik wechselte. Er galt bis zuletzt als einer der größten Stars im französischen Showbusiness, er füllte die größten Säle und Stadien bis zum letzten Platz. Im Jahr 2000 feierte er mit mehr als einer halben Million Zuschauern auf dem Marsfeld sein 40-jähriges Bühnenjubiläum mit einem Gratiskonzert. "In Frankreich ist Hallyday unerreichbar", sagte einst der Frontmann der "Rolling Stones", Mick Jagger.

In seiner über 50-jährigen Karriere erhielt Hallyday so viele Goldene und Silberne Schallplatten wie kaum ein anderer Franzose. Er arbeitete mit Stars wie Jon Bon Jovi und Patrick Bruel zusammen. Mit Songs wie "Quelque chose de Tennessee", "Oh, ma jolie Sarah" oder "Je t'aime" schwankte er musikalisch zwischen Joe Cocker, Elvis Presley und Georges Brassens.

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Vorbild: Elvis

Hallyday wurde in Paris geboren. Sein Vater, ein belgischer Schauspielers, Sänger und Tänzer, verließ die Familie sehr früh. Weil die Mutter arbeitete, wuchs Hallyday bei ihrer Schwester auf, die mit ihren Töchtern und dem knapp einjährigen Johnny ab 1944 als "The Hallydays" auf Tanztournee ging.

Als Teenager kehrte er nach Paris zurück, wo er sich als Gelegenheitssänger und Pausenfüller in den Musikclubs um die Place Pigalle sein Geld verdiente. Als Vorbilder dienten Hallyday der US-amerikanische Rock'n'Roll und Elvis Presley, der stets sein Idol blieb. Hallyday leistete seinen Wehrdienst in Deutschland ab und nahm dort einige seiner erfolgreichsten Rock-'n'-Roll-Platten auf.

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Parallel zu seiner Karriere als Musiker arbeitete Hallyday auch als Schauspieler. Er drehte unter anderem mit Jean-Luc Godard, Costa-Gavras, Patrice Leconte und Claude Lelouch. Im deutschen Fernsehen war der Franzose auch in dem Krimi "David Lansky" zu sehen.

Hallyday hat allerdings nicht immer für positive Schlagzeilen gesorgt: Es gab Berichte über Drogen, Steuerflucht, mehrere Scheidungen, Alkohol - und den Vorwurf von Vergewaltigung. Seiner Beliebtheit haben diese Schlagzeilen jedoch nicht geschadet.

aar/dpa/AFP