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Rheinland-Pfalz AfD zahlt Demo-Teilnehmern 50 Euro

Die AfD hat für das Wochenende in Berlin eine Demonstration organisiert. Damit Teilnehmer anreisen, lockt ein Landesverband diese mit Geldgeschenken.
Georg Pazderski, AfD-Bundesvorstand

Georg Pazderski, AfD-Bundesvorstand

Foto: Sina Schuldt/ dpa

Die ersten 30 Demonstranten erhalten 50 Euro: Die AfD in Rheinland-Pfalz will Teilnehmern einer Demonstration der Partei in Berlin einen Zuschuss zahlen. Insgesamt stünden dafür 1500 Euro zur Verfügung, sagte Parteisprecher Robin Classen in Mainz. Zuvor hatte die Exif-Rechercheplattform über eine entsprechende Mail von AfD-Landeschef Uwe Junge an Parteimitglieder berichtet.

Es habe die Überlegung gegeben, einen Bus nach Berlin zu organisieren oder einen Zuschuss bei eigener Anreise zu zahlen, erklärte Classen. Der Landesvorstand habe sich für die flexiblere Lösung des Zuschusses entschieden. Die Teilnehmer reisten nun einmal aus unterschiedlichen Ecken von Rheinland-Pfalz an. Für den Zuschuss sei ein Nachweis nötig - etwa ein Foto von der Demonstration am Berliner Hauptbahnhof.

"Das ist unnötig, aber sicher gut gemeint", kommentierte Bundesvorstandsmitglied Andreas Kalbitz die Aktion. Parteichef Jörg Meuthen, der als Redner auf der Demonstration erwartet wird, erklärte auf Anfrage, das Angebot sei ihm "komplett unbekannt".

"Nicht wir sind es, die Hass und Hetze säen"

Die Demonstration der AfD in Berlin am Sonntag steht unter dem Motto "Zukunft Deutschland". Die Rechtspopulisten haben 10.000 Teilnehmer angemeldet.

Das Vorstandsmitglied Steffen Königer sagte zu der Zuschuss-Aktion im Südwesten: "Das ist die Idee eines Einzelnen, die nicht abgesprochen war." Mit Blick auf geplante Gegendemonstrationen erklärte er: "Nicht wir sind es, die Hass und Hetze säen."

Zur Stoßrichtung der AfD-Kundgebung sagte Parteivize Georg Pazderski, Deutschland sei aufgrund von Haftungsrisiken in der Eurozone gar nicht so reich wie von manchen behauptet. Eine Forderung der Demonstranten sei: "Die Grenzen müssen endlich zugemacht und überwacht werden." Zu möglichen Zusammenstößen mit Gegendemonstranten sagte Pazderski, er habe volles Vertrauen in die Berliner Polizei. Diese sei "demonstrationserprobt". Bislang sind 13 Gegenveranstaltungen angemeldet.

Im Video: Wie rechts ist die AfD?

dbate
mho/dpa