77-jährig ist der Schweizer Schauspieler Bruno Ganz an seinem Wohnort in Zürich einem Krebsleiden erlegen. Exponenten aus Politik und Kultur nehmen Abschied.
fbi./(dpa) Zahlreich sind die Reaktionen auf den Tod des Schauspielers Bruno Ganz. Der Schweizer Bundespräsident Alain Berset erklärte am Samstag, mit Ganz verliere Bühne und Film einen der ganz grossen Schweizer Darsteller.
Berset liess sich wie folgt zitieren: «Selbst in den boshaften Rollen schimmert bei Bruno Ganz und seinen Charakteren immer Menschlichkeit durch. Das macht sein Wirken und Werk so bedeutsam, weil es differenziert und dadurch verstörend wirkt. Er spielte die Rolle nicht, er lebte sie.»
Bei seinen Begegnungen mit Bruno Ganz habe er einen grossartigen Menschen kennengelernt, der ein intensives Leben führte mit allen Chancen und Risiken. Der Zusammenhalt der Gesellschaft habe ihn beschäftigt.
Auch Berlins regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) zeigte sich betroffen über den Tod von Bruno Ganz, der in der deutschen Hauptstadt in zahlreichen Rollen zu sehen war. «Der Tod von Bruno Ganz ist ein grosser Verlust für die deutschsprachige Theater-und Filmwelt.» Bruno Ganz habe zu den Grossen seines Metiers gehört. Als Mitglied des Ensembles der Schaubühne habe Ganz in Berlin unter den grossen Regisseuren der Zeit gespielt, hiess es in einer Erklärung am Samstag in Berlin.
Müller erinnerte an den Film «Der Himmel über Berlin» und Ganz' Rolle als Adolf Hitler in ‹Der Untergang›, die ihn auch international berühmt gemacht habe. Besonders hervorzuheben sei auch sein politisches Engagement. «Wir werden Bruno Ganz vermissen und sind mit den Gedanken bei seinen Angehörigen und trauern um einen grossen Schauspieler.»
Der deutsche Aussenminister Heiko Maas (SPD) twitterte: «Einer der bedeutendsten Schauspieler unserer Zeit geht, sein fulminantes Werk bleibt».
Bruno Ganz ist tot. Einer der bedeutendsten Schauspieler unserer Zeit geht, sein fulminantes Werk bleibt. Wir trauern mit der Familie und den Freunden von #BrunoGanz. https://t.co/sQc1T7Q8Zw
— Heiko Maas (@HeikoMaas) 16. Februar 2019
Der Leiter der Berliner Filmfestspiele, Dieter Kosslick, hat an eine «wunderbare Zusammenarbeit» mit Schauspieler Bruno Ganz erinnert. Mit Blick auf blauen Himmel und strahlenden Sonnenschein über Berlin sagte Kosslick am Samstag während der Berlinale: «Ich habe das Gefühl, dass nichts im Weg sein soll, wenn er auf seinem Weg ist in den ‹Himmel über Berlin›.»
Schauspielerin Iris Berben, die einige Jahre gemeinsam mit Ganz das Präsidium der Deutschen Filmakademie ausübte, erklärte: «Sein Wissen um den Beruf, seine Klugheit und vor allem seine Haltung haben mich gestärkt und mir meinen Weg dann geebnet. Sein nationales wie internationales Renommee ist unumstritten, aber mir wird er vor allem als Freund fehlen.» Und Schauspieler Ulrich Matthes, der neugewählte Präsident der Filmakademie, meinte: «Ich bin bestürzt und sehr traurig über den Tod meines grossen, wenn nicht grössten Kollegen. (...) Eine Bitte: Hören Sie Bruno Ganz liest Hölderlins ‹Diotima› auf YouTube.»