Ehrendoktorwürde verliehen :
Elite-Universität Harvard lobt Merkel für Flüchtlingspolitik

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Angela Merkel bei der Verleihung der Ehrendoktorwürde
Ihr berühmter Satz „Wir schaffen das“ brachte der Bundeskanzlerin nun den Ehrendoktortitel der amerikanischen Eliteuniversität ein – bei der Zeremonie brandet immer wieder Applaus auf.

Kanzlerin Angela Merkel hat die Ehrendoktorwürde der amerikanischen Eliteuniversität Harvard erhalten. Harvard-Präsident Larry Bacow verlieh Merkel die Auszeichnung am Donnerstag bei einer feierlichen Zeremonie in der Hochschule in Cambridge, einem Vorort von Boston. Die Universität würdigte unter anderem, Merkels bisherige Zeit im Amt sei geprägt gewesen von Pragmatismus und kluger Entschlossenheit.

Explizit lobte die Universität Merkels Slogan „Wir schaffen das“ in der Flüchtlingskrise, der ihr in Deutschland viel Kritik eingebracht hatte. Merkels Entscheidung, in großer Zahl Migranten und Flüchtlinge ins Land zu lassen, habe ihren Willen gezeigt, für das einzustehen, was sie für richtig halte – auch wenn dies unpopulär sei. Das Gleiche gelte etwa auch für ihr Vorgehen in der europäischen Schuldenkrise.

Merkel bekam bei der Verleihung viel Applaus. Während der Ehrung brandete mehrfach Beifall von Absolventen und anderen Zuhörern auf.

Am späten Donnerstag deutscher Zeit (ca. 21.45 Uhr MESZ) wollte Merkel eine Rede vor Absolventen der Universität halten. Vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen mit Präsident Donald Trump wurde die Ansprache mit Spannung erwartet. Es werde „keine klassische politische Rede sein, sondern eine Rede, die auch mein Leben den Studenten nahebringt und die daraus entstandenen Lehren dann auch beinhaltet“, hatte Merkel kürzlich dem amerikanischen Sender CNN gesagt.

Ein Treffen mit Trump ist bei Merkels Kurzbesuch in den Vereinigten Staaten nicht geplant. Nach Angaben eines deutschen Regierungssprechers hatte die amerikanische Seite frühzeitig mitgeteilt, dass der Präsident an diesem Tag nicht in Washington sein werde. Trump wollte am Donnerstag vor Absolventen der US Air Force Academy im Bundesstaat Colorado sprechen – fast 3000 Kilometer von Harvard entfernt.