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Berlin Polizisten machen Liegestütze am Holocaustmahnmal

Die Polizei Berlin prüft dienstrechtliche Konsequenzen gegen Beamte. Die sollen an Stelen des Holocaustmahnmals Fitnessübungen gemacht und einander dabei gefilmt haben. Die Polizeipräsidentin bittet um Entschuldigung.
Holocaustmahnmal in Berlin (Archivbild)

Holocaustmahnmal in Berlin (Archivbild)

Foto: Florian Gaertner / photothek.de / photothek / IMAGO

Polizisten sollen am Berliner Holocaustmahnmal Liegestütze gemacht und sich dabei gegenseitig gefilmt haben. »Bild«  und »BZ«  berichten von Videoaufnahmen, die die Beamten zeigen sollen, wie sie in Uniform gekleidet die Sportübungen machen. Ein Sprecher der Polizei bestätigte dem SPIEGEL, dass der Sachverhalt bekannt sei.

An dem Mahnmal, das an die sechs Millionen von den Nazis getöteten Juden erinnert, ist unter anderem das Springen über die Stelen verboten.

Der Vorfall soll sich bereits am Pfingstwochenende im vergangenen Mai ereignet haben. Die Polizisten gehörten den Berichten zufolge zu einer Alarmhundertschaft, die wegen mehrerer Demos im Regierungsviertel eingesetzt wurde. Die Vorgesetzten sollen von den Liegestützen erfahren, den Vorfall aber nicht aufgearbeitet haben.

Polizei prüft Konsequenzen

Die Berliner Polizeipräsidentin Barbara Slowik bat die Jüdische Gemeinde laut »Bild« um Entschuldigung. Es sei »eine Missachtung dessen, wofür dieses Mahnmal steht, und entspricht nicht der Achtung, die ihm entgegengebracht werden muss. Es verletzt das Andenken an die Ermordeten.«

Der Sprecher der Polizei sagte dem SPIEGEL, nun würden Gespräche mit den Polizisten geführt, die in dem Video zu sehen sind. Auch das Gespräch mit deren Vorgesetzten würde gesucht. Dann sollen dienstrechtliche Konsequenzen geprüft werden.

ptz

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