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Holocaust-Gedenken Delegation der Vereinigten Arabischen Emirate nimmt am »Marsch der Lebenden« teil

Seit September unterhalten die Vereinigten Arabischen Emirate wieder diplomatische Beziehungen zu Israel. Nun sollen Vertreter zu einem Gedenkmarsch nach Auschwitz reisen – zum ersten Mal.
»Marsch der Lebenden« 2018

»Marsch der Lebenden« 2018

Foto: Czarek Sokolowski / picture alliance / Czarek Sokolowski/AP/dpa

Jedes Jahr gedenken rund 10.000 Juden aus aller Welt den Opfern der Verbrechen des Naziregimes mit einem Gedenkmarsch. Rund drei Kilometer lang ist der Weg von Auschwitz nach Birkenau, dem größten der deutschen Vernichtungslager in der Nazizeit, den sie dabei zurücklegen. Eine Delegation der Vereinigten Arabischen Emirate (UAE) will nach Angaben der Veranstalter nun erstmals an dem internationalen »Marsch der Lebenden« Ende April in Polen teilnehmen.

Zwei Mitglieder der UAE-Delegation würden bei der zentralen Gedenkveranstaltung eine der sechs Fackeln zur Erinnerung an die sechs Millionen getöteten Juden während des Holocaust anzünden, teilten die Organisatoren am Donnerstag mit. Der Marsch und die Gedenkveranstaltung finden demnach am 28. April statt.

Ahmed Ubaid Al Mansuri sei der Gründer der ersten Holocaust-Gedenkgalerie in der arabischen und islamischen Welt, hieß es. Sein Museum befindet sich in Dubai. »Die Lehren der Vergangenheit und die Gefahren von Hass und Vorurteilen müssen um der Menschheit willen auf der ganzen Welt gelernt werden«, sagte Al Mansuri laut der Mitteilung. Die neue Lage im Nahen Osten, die zu den guten Freundschaften zwischen Juden und Muslimen beigetragen habe, sei eine historische Gelegenheit, gemeinsam an die Opfer des Holocaust zu erinnern.

Im September 2020 hatte Israel Vereinbarungen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie mit Bahrain geschlossen. Die »Abraham-Abkommen« wurden von den USA unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump vermittelt. Die beiden ölreichen Golfstaaten versprechen sich wirtschaftliche Vorteile, schmieden aber mit Israel vor allem eine Allianz gegen den gemeinsamen Erzfeind Iran. Auch Marokko und der Sudan kündigten danach an, ihre Beziehungen zu Israel zu normalisieren. Zuvor unterhielten mit Ägypten und Jordanien nur zwei arabische Staaten diplomatische Beziehungen zu Israel.

mfh/dpa

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