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Wegen mutmaßlicher Geheimdiensttätigkeit Norwegen weist 15 russische Botschaftsmitarbeiter aus

Sie seien »Geheimdienstoffiziere unter diplomatischem Deckmantel«: 15 Mitarbeiter der russischen Botschaft müssen Norwegen binnen kurzer Zeit verlassen. Moskau kündigt bereits Gegenmaßnahmen an.
Norwegens Außenministerin Anniken Huitfeldt: »Was wir jetzt tun, richtet sich ausschließlich gegen unerwünschte Geheimdienstaktivitäten«

Norwegens Außenministerin Anniken Huitfeldt: »Was wir jetzt tun, richtet sich ausschließlich gegen unerwünschte Geheimdienstaktivitäten«

Foto: Rodrigo Freitas / NTB / IMAGO

Das norwegische Außenministerium hat die Ausweisung von 15 russischen Botschaftsmitarbeitern verkündet. Die an der Botschaft in Oslo akkreditierten Personen hätten Tätigkeiten ausgeübt, die mit ihrem diplomatischen Status unvereinbar seien, erklärte die norwegische Außenministerin Anniken Huitfeldt ihrem Ministerium zufolge zur Begründung. »Wir wollen nicht zulassen, dass russische Geheimdienstoffiziere unter diplomatischem Deckmantel in Norwegen operieren.«

Grundlage für die Entscheidung sei die Tatsache, dass die neue sicherheitspolitische Situation infolge des Ukrainekriegs zu einer erhöhten nachrichtendienstlichen Bedrohung durch Russland geführt habe. »Das ist eine wichtige Maßnahme, um russischen geheimdienstlichen Aktivitäten in Norwegen entgegenzuwirken und ihren Umfang zu reduzieren, und damit unsere nationalen Interessen zu wahren«, erklärte Huitfeldt. Die Diplomaten müssten Norwegen nun binnen kurzer Zeit verlassen. Visumsanträge von Geheimdienstoffizieren würden abgelehnt, hieß es. Bereits im April 2022 hatten drei russische Geheimdienstoffiziere Norwegen verlassen müssen.

»Ich möchte unterstreichen, dass Norwegen sich normale diplomatische Beziehungen mit Russland wünscht, und dass russische Diplomaten in Norwegen willkommen sind«, sagte Außenministerin Huitfeldt laut der Mitteilung weiter. »Was wir jetzt tun, richtet sich ausschließlich gegen unerwünschte Geheimdienstaktivitäten.«

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Das russische Außenministerium kündigte unterdessen Konsequenzen an, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtete. »Russland wird eine angemessene Antwort geben«, teilte das russische Außenministerium demnach am Donnerstag mit.

sol/dpa/Reuters

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