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Lukrativer Justizärger Trump sammelt seit neuer Anklage sieben Millionen Dollar an Spenden ein

Donald Trump hat die nächste Anklage hinnehmen müssen, dieses Mal in der Dokumentenaffäre. So heikel dies für den Ex-US-Präsidenten juristisch ist – finanziell lohnt es sich.
Donald Trump (am 14. Juni in Bedminster, New Jersey)

Donald Trump (am 14. Juni in Bedminster, New Jersey)

Foto: Peter Foley / EPA

Es ist ein paradoxes System: Je größer der juristische Ärger für Donald Trump, desto größer wird auch die Spendenbereitschaft unter seinen Anhängern. Der ehemalige US-Präsident schlägt aus den jüngsten Klagen weiter Kapital für seine Wahlkampagne im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner 2024.

Seit der Anklageerhebung im Prozess um Geheimdokumente in der vergangenen Woche seien sieben Millionen Dollar in die Wahlkampfkasse gespült worden, teilte ein Sprecher Trumps am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters in einer E-Mail mit.

Trumps Ansicht, die Anklagen seien politische Verfolgung, finde bei den eingefleischten Anhängern weiterhin Anklang, erklärte sein Wahlkampfbüro. Umfragen zeigen, dass Trumps Strategie aufgeht: Laut der Erhebung der Nachrichtenagentur Reuters und des Meinungsforschungsinstituts Ipsos halten 81 Prozent der republikanischen Wähler das Verfahren für politisch motiviert.

Auch die Klagen im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin hatten Trump bereits einen Geldsegen beschert. Nach dem Bekanntwerden sammelte seine Kampagne nach Angaben des leitenden Beraters innerhalb von drei Tagen ebenfalls sieben Millionen Dollar ein.

Vorsprung auf den Konkurrenten ist enorm

Trumps schärfster Konkurrent, der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, verfügt offiziellen Angaben zufolge über eine Wahlkampfkasse von 85 Millionen Dollar. Trump liegt den Umfragen zufolge derzeit als der bevorzugte republikanische Kandidat mit etwa 43 Prozent vor DeSantis mit 22 Prozent.

DER SPIEGEL

Trump hatte am Dienstag (Ortszeit) vor einem Bundesgericht in Miami in der Dokumentenaffäre auf nicht schuldig plädiert. Es war die erste Gerichtsanhörung in dem Fall, der weltweit für Schlagzeilen gesorgt hat.

Der Republikaner war vergangene Woche in der Affäre um in seinem Privatanwesen Mar-a-Lago gehortete Geheimdokumente in 37 Punkten angeklagt worden. Ihm wird unter anderem das illegale Aufbewahren von Geheimakten sowie eine Verschwörung zur Justizbehinderung zur Last gelegt. Bei einer Verurteilung würde ihm eine lange Haftstrafe drohen.

jok/Reuters