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Aktion der „Letzten Generation“

Video: Lkw-Fahrer fährt Demonstranten bei Klima-Protest in Stralsund an

Ein Fahrer eines Lkws hat bei einer Demonstration der „Letzten Generation“ einen Demonstranten gedroht und einen weiteren fast überfahren.

Ein Fahrer eines Lkws hat bei einer Demonstration der „Letzten Generation“ einen Demonstranten gedroht und einen weiteren fast überfahren.

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Stralsund. Krasse Szenen am Mittwoch in Stralsund: Mehrere Mitglieder der „Letzten Generation“ haben sich am Nachmittag auf den Heinrich-Heine-Ring geklebt und den Verkehr blockiert. Noch bevor die Polizei eintraf, reagierten einige Autofahrer äußerst aggressiv über die Störung. Sie versuchten, die Aktivisten von der Straße zu ziehen, würgten sie, drohten Schläge an.

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Ab etwa 14.30 Uhr waren sechs Aktivisten vor Ort, um gegen das geplante LNG-Terminal in Mukran auf Rügen zu protestieren. Zwei von ihnen klebten sich auf die Straße. Der Verkehr war in beide Richtungen gestört.

Besonders auffällig verhielt sich ein Lkw-Fahrer aus Stralsund. Als er seine Fahrt stoppen musste, stieg er aus, schubste und attackierte einen Demonstranten. Anschließend stieg er wieder in sein Fahrzeug und fuhr los, obwohl direkt vor ihm Menschen auf der Straße saßen. Einer der Protestler wurde ein Stück weit mitgeschleift und drohte, unter den Lkw zu geraten. Dann stieg der Fahrer erneut aus, zog den jungen Mann zur Seite und fuhr rasant an den Demonstranten vorbei.

Lkw-Fahrer rastet bei Klimademo in Stralsund völlig aus

Ein Lkw-Fahrer ist bei einer Demonstration der „Letzten Generation“ in Stralsund ausgerastet. Drohte den Demonstranten und überfuhr einen von ihnen beinahe.

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Wie die Polizei vor Ort mitteilt, wird nach dem Lkw-Fahrer inzwischen gefahndet. Das Nummernschild des Fahrzeugs, das offenbar zu einem Händler für medizinische Gase gehört, sei der Polizei bekannt.

Polizei beruhigt die Lage am Heinrich-Heine-Ring in Stralsund

Die Polizei konnte die Situation nach kurzer Zeit beruhigen. Gegen 16 Uhr hatten die Beamten beide auf der Straße festgeklebten Aktivisten befreit. Im Anschluss wurden die Personalien der Demonstranten aufgenommen.

Die „Letzte Generation“ veröffentlichte am Nachmittag eine Mitteilung zur Aktion in Stralsund. Demnach begründet Heinrich, 68 Jahre alt und einer der Teilnehmer, die Blockade so: „All diese Menschen, von einfachen Leuten vor Ort bis zur Ministerpräsidentin, wehren sich gegen das LNG-Terminal und dennoch boxt die Regierung das Vorhaben einfach durch. Damit schaden wir den Menschen hier und unserer eigenen Zukunft.“

Der Heinrich-Heine-Ring ist eine wichtige Achse zwischen den Stadtteilen Grünhufe und Knieper West und wird jeden Tag von rund 20 000 Autofahrern genutzt.

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Es ist die erste Aktion der Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ in Mecklenburg-Vorpommern. Das Bundesland blieb bislang von Straßenblockaden verschont. Seit über anderthalb Jahren versuchen die Aktivisten mit solchen und ähnlichen Protesten ihre Forderungen im Kampf gegen den Klimawandel durchzusetzen.

Die Aktivisten verlangen unter anderem einen Gesellschaftsrat, der einen verbindlichen Plan für den Ausstieg Deutschlands aus der fossilen Energie bis 2023. Die Proteste der „Letzten Generation“ sorgten bereits in der Vergangenheit immer wieder für kontroverse Debatten. Wegen mehreren Aktionen werden Mitglieder der Gruppe strafrechtlich verfolgt, auch in Greifswald gab es bei dem bekannten Mitglied Henning Jeschke schon mehrere Durchsuchungen.

OZ

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