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Clarence Thomas Konservativer US-Verfassungsrichter ist kostenlos in Privatjets gereist

Clarence Thomas steht in der Kritik, weil er Luxusgeschenke angenommen haben soll. Nun meldet der umstrittene US-Verfassungsrichter mehrere Gratisreisen im Privatjet eines Milliardärs. Grund seien Sicherheitsbedenken gewesen.
Supreme-Court-Richter Clarence Thomas

Supreme-Court-Richter Clarence Thomas

Foto: Eric Lee / Bloomberg / Getty Images

Der erzkonservative US-Verfassungsrichter Clarence Thomas machte in den vergangenen Monaten immer wieder Schlagzeilen, weil er Luxusgeschenke angenommen haben soll. Nun hat der umstrittene Jurist selbst mehrere kostenfreie Reisen in einem Privatjet eines texanischen Milliardärs gemeldet.

Thomas erklärte am Donnerstag, er sei im vergangenen Jahr aus Sicherheitsgründen kostenlos im Privatjet des Immobilienmagnaten und Republikaner-Unterstützers Harlan Crow gereist. Thomas verwies auf das Bekanntwerden einer umstrittenen Entscheidung des Obersten Gerichtshofs zur Aufhebung des Abtreibungsrechts. Ihm sei empfohlen worden, sofern möglich nichtkommerziell zu reisen.

Schulgebühren, Großspenden, Luxusreisen

Eine Reihe von Enthüllungen hatte in den vergangenen Monaten eine Kontroverse über Geschenke an Richter ausgelöst. Berichten zufolge hatte Thomas Luxusreisen von Crow angenommen, ohne sie zu melden. Zudem habe der Milliardär die Privatschule für Thomas’ Großneffen bezahlt und das Haus von Thomas gekauft, in dem dessen Mutter lebt.

Der Richter hatte zudem nicht angegeben, dass der Milliardär 500.000 Dollar (etwa 461.000 Euro) an eine von seiner Frau Ginni Thomas gegründete konservative Lobbygruppe gespendet hatte, wovon ein Großteil des Geldes an sie als Gehalt ging. Thomas hatte erklärt, die Regeln für die Meldungen solcher Aufenthalte hätten sich geändert, und gegen Crow sei kein Fall vor dem Obersten Gerichtshof anhängig.

Thomas’ Anwalt Elliot Berke sagte, die Fehler in früheren Erklärungen seien versehentlich gemacht worden. Der Richter habe immer versucht, das Gesetz einzuhalten. Die Kritik an Thomas sei »lächerlich« und stamme von »linken Organisationen«.

asc/AFP