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Trotz »Barbie«-Erfolgsgeschichte Hollywoodstudios vergeben die meisten Großaufträge an Männer

Greta Gerwigs »Barbie« war ein riesiger Erfolg. Doch eine neue Studie, für die 3200 Filmproduktionen ausgewertet wurden, zeigt, dass in Hollywood auch im vergangenen Jahr wohl die Männer das Sagen hatten.
Regisseurin Gerwig

Regisseurin Gerwig

Foto: Slaven Vlasic / BAM / Getty Images

»Barbie«, bei dem die junge Filmemacherin Greta Gerwig Regie führte, brach im vergangenen Jahre zwar Rekorde – aber die meisten richtig großen Aufträge gingen in Hollywood 2023 an Männer. Zu diesem Ergebnis kommt eine jüngst veröffentlichte Studie des Center for the Study of Women in Television and Film an der San Diego State University, über die unter anderem das US-amerikanische Branchenportal »Variety«  berichtet. Für die Studie seien über 3200 Credits der Filme mit den höchsten Einspielergebnissen in den USA ausgewertet worden.

Demnach lag der Anteil an Frauen unter den Regisseurinnen und Regisseuren der 250 umsatzstärksten Filme 2023 in den USA bei 16 Prozent. 2022 waren es noch 18 Prozent. Für weitere wichtige Posten in jenen Filmen – zum Beispiel in den Bereichen Produktion, Drehbuch oder Kamera – kam die Studie zu ähnlichen Ergebnissen; zu einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr kam es allerdings im Feld der beauftragten Komponistinnen.

In 83 Prozent der 250 umsatzstärksten Filme des vergangenen Jahres führte keine Frau Regie. In 94 Prozent wirkten keine weiblichen Kameraleute mit. Bei 75 Prozent seien zehn oder mehr Männer in Schlüsselpositionen hinter den Kulissen tätig gewesen. In lediglich vier Prozent der Fälle waren es zehn oder mehr Frauen. Die Studie kam auch zu dem Ergebnis, dass bei Filmen von mindestens einer Filmemacherin mehr Frauen in Schlüsselrollen hinter den Kulissen eingestellt wurden als bei Filmen, bei denen ausschließlich Männer Regie führten.

Es sei »die ultimative Illusion« , schreibt die Autorin der Studie, Martha M. Lauzen, »Greta Gerwigs wohlverdienter Triumph hat über die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern hinweggetäuscht, die die Mainstream-Filmindustrie durchdringt.«

Neben dem Blockbuster »Barbie« kamen 2023 gefeierte Projekte mehrerer Filmemacherinnen in die US-Kinos – wie etwa von Sofia Coppola (»Priscilla« ) oder Emerald Fennell (»Saltburn« ). Darüber hinaus veröffentlichten die Popmusikerinnen Taylor Swift und Beyoncé  erfolgreiche Konzertfilme.

skr