Nach Blockade Ungarisches Parlament stimmt Nato-Aufnahme Schwedens zu

Flaggen der Mitgliedsländer vor dem Nato-Hauptsitz in Brüssel
Foto: Janine Schmitz / photothek / IMAGODie Fidesz-Partei von Ministerpräsident Viktor Orbán hatte nach langer Blockade jüngst ihre Unterstützung für die Ratifizierung des Antrags signalisiert, deshalb war eine Zustimmung des Parlaments erwartet worden. Ungarn war das letzte Nato-Mitglied, dessen Zustimmung für die Aufnahme Schwedens noch fehlte. Ein Land kann der Nato nur beitreten, wenn alle anderen bisherigen Mitgliedsländer dies befürworten.
Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson sprach von einem »historischen Tag« und betonte: »Wir sind bereit, unsere Verantwortung in der Nato zu übernehmen.«
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hieß das Votum willkommen. Schwedens Nato-Mitgliedschaft werde das Bündnis stärker und sicherer machen, schrieb der Norweger auf X.
I welcome the Hungarian parliament’s vote to ratify #Sweden’s membership in NATO. Now that all Allies have approved, Sweden will become the 32nd #NATO Ally. Sweden’s membership will make us all stronger and safer.
— Jens Stoltenberg (@jensstoltenberg) February 26, 2024
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Orbán hatte im Vorfeld betont, dass es vor einer Ratifizierung von Schwedens Nato-Beitritt wichtig gewesen sei, bilaterale Streitigkeiten zu klären. Dies sei durch den Besuch Kristerssons am vergangenen Freitag »in würdiger Weise« geschehen. Versuche von außen, in diese Streitigkeiten einzugreifen, seien nicht dienlich gewesen. Ungarn sei ein souveräner Staat und dulde keine Einmischung von außen.
Man habe zudem »zum beiderseitigen Vorteil« Abkommen zur militärischen Zusammenarbeit geschlossen, betonte Orbán. Er meinte damit Vereinbarungen zum Kauf und zur Wartung schwedischer Jagdjets von Typ Jas 39 Gripen, die am Freitag anlässlich von Kristerssons Besuch unterzeichnet wurden.
Weiter wiederholte Orbán, dass er im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine »keine militärische Lösung« sehe, sondern nur ein Ende des Kriegs auf dem Verhandlungswege. Orbán unterhält gute Beziehungen zu Russlands Präsident Wladimir Putin. Dennoch bezeichnete er Russland im Ukrainekrieg am Montag als Aggressor. Ein Ende dieses Kriegs, »bei dem Russland die Ukraine angegriffen hat«, sei baldmöglichst herbeizuführen, sagte er. Ungarn trete für einen sofortigen Waffenstillstand ein.