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Möglicher Angriff der Huthis Unterseekabel im Roten Meer gekappt

Der Datenverkehr zwischen Europa, Asien und dem Nahen Osten ist gestört. Mehrere Datenkabel auf dem Grund des Roten Meeres wurden durchtrennt.
Das Satellitenbild zeigt ein Ende November von den Huthi-Milizen gekapertes Handelsschiff

Das Satellitenbild zeigt ein Ende November von den Huthi-Milizen gekapertes Handelsschiff

Foto: Maxar Tech / AFP

Mehrere Kabel unter dem Roten Meer, die für weltweite Internet- und Telekommunikation sorgen, wurden gekappt. Ein Viertel des kompletten Datenverkehrs zwischen Asien, Europa und dem Nahen Osten sei beeinträchtigt, meldet die in Hongkong ansässige HGC Global Communications. Sie habe mit der Umleitung des Datenverkehrs begonnen.

Auch das in Südafrika ansässige Unternehmen Seacom, ein weiterer betroffener Telekommunikationsanbieter, leitet nun den Datenverkehr so weit wie möglich um. Auf Fragen der Nachrichtenagentur AP antwortete Seacom, dass »erste Tests darauf hindeuten, dass das betroffene Segment innerhalb der jemenitischen Seehoheit im südlichen Roten Meer liegt«.

Gegenüber CNN erklärte Seacom, dass mit den Reparaturen frühestens in einem Monat begonnen werden könne – unter anderem, weil es so lange dauere, eine entsprechende Genehmigung der jemenitischen Schifffahrtsbehörde zu bekommen. Sie steht unter Kontrolle der Huthi-Miliz.

Anfang Februar hatte die international anerkannte jemenitische Exilregierung gewarnt, dass die von Iran unterstützten Huthis im Jemen einen Angriff auf die Unterseekabel planten. Die Huthis bestreiten nun jedoch, hinter der Sabotage zu stecken.

Die radikale islamistische Miliz hat in den vergangenen Monaten wiederholt Handelsschiffe im Roten Meer und in der Straße von Bab al-Mandab angegriffen. Sie sieht sich als Teil der gegen Israel gerichteten und von Iran unterstützten »Achse des Widerstands«, zu der neben der Hamas unter anderem auch die Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon gehört.

Viele Reedereien sehen sich gezwungen, eine längere und teurere Route um Afrika herum zu nehmen.

Südöstlich der jemenitischen Stadt Aden geriet in der Nacht auf Dienstag ein Frachtschiff in Flammen, nachdem es mit zwei Raketen beschossen worden war. In einer Fernsehansprache bejubelte der Chef der Huthi-Miliz die Angriffe als »effektiv« und kündigte an, nun auch Unterwasser-Waffen einsetzen zu wollen.

Die britische Seeverkehrsbehörde teilte mit, Koalitionsstreitkräfte hätten auf den Beschuss reagiert. Weitere Angaben machte sie aber nicht. An Einsätzen zur Abwehr der Angriffe sind mehrere westliche Staaten, darunter die USA und Großbritannien, beteiligt. Auch die EU hat eine Militärmission zum Schutz der Handelsschifffahrt im Roten Meer gestartet, an dem sich Deutschland mit der Fregatte »Hessen« beteiligt.

vet/AP

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