Als er am vergangenen Sonntagabend das Parlament auflöste, hat Emmanuel Macron von einem "Fieber" gesprochen, das das Land ergriffen habe. Von einem "Chaos", das viele Französinnen und Franzosen sehr beunruhige. Dieses Chaos wolle er beenden, versprach der Präsident, deshalb kündigte er Neuwahlen an. Am Mittwoch wiederholte er: "Jetzt ist der Moment, die Dinge zu klären."

Nun denn, noch hat sich nichts geklärt. Im Gegenteil, das Fieber ist gestiegen. Seit Macrons Ankündigung geht in Frankreich alles durcheinander, vieles geschieht gleichzeitig. Abgeordnete sind keine Abgeordneten mehr, Minister nur noch auf Abruf. Die Parteien versuchen, innerhalb weniger Tage einen Wahlkampf zu organisieren. Bis zum Wochenende müssen die Kandidatinnen und Kandidaten für insgesamt 577 Wahlkreise nominiert sein.