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Inszenierung als Friedensstifter Orbán besucht überraschend China

Erst Moskau, jetzt Peking: Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán ist überraschend in China gelandet. Und spricht von einer »Friedensmission 3.0«.
Viktor Orbán (im Juni in Brüssel)

Viktor Orbán (im Juni in Brüssel)

Foto:

Olivier Matthys / EPA

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán ist zu einem Besuch in China eingetroffen. Das berichteten chinesische Staatsmedien am Morgen (Ortszeit).

»Friedensmission 3.0 #Peking«, schrieb Orbán  nach seiner Ankunft in Peking im sozialen Netzwerk X. Dort veröffentlichte er auch ein Foto, das ihn bei der Begrüßung durch die chinesische Vizeaußenministerin Hua Chunying am Flughafen zeigt.

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Chinas amtlicher TV-Sender CCTV berichtete kurz darauf, Orbán habe Staats- und Parteichef Xi Jinping zu einem Gespräch getroffen. Vorab hatte die Nachrichtenagentur Xinhua gemeldet, dabei solle es um »Themen von gemeinsamem Interesse« gehen.

Stopp eins und zwei der »Friedensmission«

Orbán war erst am Freitag zu einem umstrittenen Besuch nach Moskau gereist. Dort wurde er vom russischen Präsidenten Wladimir Putin empfangen. Orbán hatte das Treffen mit Putin, dessen Land seit mehr als zwei Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, als »Friedensmission« inszeniert . Moskau sei der zweite Stopp auf seiner Friedensmission, hatte Orbán bei X erklärt .

Die Reise war auch deshalb auf Kritik gestoßen, weil Ungarn gerade erst die halbjährlich wechselnde EU-Ratspräsidentschaft übernommen hatte. Mehrere EU-Vertreter betonten, dass Orbán den Machthaber im Kreml nicht als Präsident des Rates der EU treffe, sondern auf eigene Faust.

Zuvor hatte Orbán die Ukraine besucht – ein »Besuch für den Frieden«, wie er es nannte . Der ungarische Premier hatte sich dabei ungewohnt diplomatisch gegeben.

Chinas Staatschef Xi hatte im Mai während einer Europareise auch einen Stopp in Ungarn gemacht. Budapest und Peking haben schon länger gute Beziehungen. Orbán war im Oktober einer von wenigen europäischen Vertretern und einziger EU-Regierungschef, der bei Chinas Forum zur »Neuen Seidenstraße« teilgenommen hatte. Ungarn ist außerdem Teil jenes chinesischen Investitionsprojekts, mit dem die Volksrepublik weltweit Infrastrukturprojekte umsetzt und damit auch ihren Einfluss ausbaut.

aar/dpa