Spielmanipulation und Glücksspiel China verhängt lebenslange Sperre für 43 Fußballer und Funktionäre

Auch der Südkoreaner Son Jun-ho soll Spiele manipuliert haben
Foto:Steve Cho Kyewoong / Penta Press / IMAGO
Der chinesische Fußballverband hat 43 Sportler und Funktionäre wegen illegalen Glücksspiels und Spielmanipulation lebenslang von fußballerischen Aktivitäten ausgeschlossen. Dazu zählen chinesische Profifußballer und ehemalige Nationalspieler wie Jin Jingdao, aber auch der Südkoreaner Son Jun-ho, wie der Verband mitteilte. 17 weitere Spieler und Vereinsoffizielle wurden für fünf Jahre gesperrt.
Die Behörden haben laut Verband rund zwei Jahre in dem Fall gegen Fußballer, Schiedsrichter, Trainer und Vereinsfunktionäre wegen illegaler Absprachen zum Spielausgang und Korruption ermittelt. Insgesamt untersuchte die Polizei laut Verband 120 Spiele, 128 Verdächtige und 41 Fußballklubs.
Der Südkoreaner Son, der einst für den chinesischen Erstligisten Shandong Taishan spielte und 20-facher Nationalspieler ist, habe sich unter anderem an illegalen Überweisungen beteiligt und Spiele manipuliert, hieß es. Son war deswegen bereits fast ein Jahr lang in China inhaftiert gewesen.
Schon seit Längerem kämpft der chinesische Fußball mit Korruption und finanziellen Problemen. Die Bekämpfung angeblicher Korruption ist ein zentrales Thema der Regierung von Präsident Xi Jinping.
Für das Ziel des fußballbegeisterten Xi Jinping, die Volksrepublik zu einer großen Fußballnation zu machen, bedeuten die Korruptionsaffären einen Rückschlag. In den vergangenen Jahren hatte China deswegen immer wieder hohe Sport- und Fußballfunktionäre wegen Bestechungsvorwürfen verhaftet.
Einige wurden in den vergangenen Monaten zu teils langen Haftstrafen verurteilt. Im März wurde etwa der ehemalige Verbandsvorsitzende Xuyuan Chen lebenslang ins Gefängnis geschickt, weil die von ihm angenommenen Bestechungsgelder »besonders hoch« gewesen sein sollen.
Chinas Fußballer hinken international hinterher
Auch abseits der Glücksspielskandale geht Xi Jinpings Plan, China zur Fußballmacht zu machen, noch nicht auf. Obwohl anders versprochen, wurden laut der Nachrichtenagentur AP weder neue Fußballplätze gebaut noch mehr Personal eingestellt. Bisher hat sich China zudem nur einmal für eine Weltmeisterschaft der Männer qualifiziert. 2002 war nach drei Niederlagen schon in der Vorrunde Schluss.
In der vergangenen Woche verlor China in der dritten Runde der asiatischen Qualifikation für die WM 2026 gegen Japan 0:7. Es war die höchste Niederlage Chinas gegen Japan, einen geopolitischen Rivalen in Asien. China kann sich immer noch für die auf 48 Mannschaften erweiterte WM qualifizieren. Doch selbst mit dem größeren Teilnehmerfeld wird China die kontinentale Qualifikationsphase möglicherweise nicht überstehen.
Die Nationalmannschaft der Frauen befindet sich dagegen auf Weltranglistenplatz 19 und nahm schon an mehreren Weltmeisterschaften teil.