Nahostkonflikt Hisbollah feuert Dutzende Raketen auf Israel

Raketen der Hisbollah Richtung Israel: Bereits am Wochenende feuerte die Miliz Dutzende Geschosse ab
Foto: dpaTrotz Bemühungen um eine Waffenruhe im Nahen Osten hat die libanesische Hisbollah-Miliz erneut mehrere Raketensalven auf den Norden Israels abgefeuert. Insgesamt seien am Montag 90 Raketen aus dem Libanon auf Israel abgeschossen worden, teilten die israelischen Streitkräfte mit. Einige seien von der Raketenabwehr abgefangen worden und andere in unbewohnten Gebieten eingeschlagen. Die Luftwaffe habe eine Abschussrampe im Libanon, von der aus 30 der Geschosse abgefeuert worden seien, angegriffen und getroffen.
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Die Hisbollah reklamierte fünf Attacken auf Israel für sich, darunter auf das Gebiet der Hafenstadt Haifa sowie auf die Stadt Safed in Galiläa. Am Sonntag waren mehr als 100 Raketen auf Israel abgefeuert worden. Die mit Iran verbündete Schiitenmiliz beschießt Israel seit Beginn des Gazakriegs vor mehr als einem Jahr. Israel antwortete mit massiven Luftangriffen, einer Bodenoffensive und weiteren Aktionen, mit denen die Führungsriege der Hisbollah stark dezimiert wurde.
Laut israelischen Angaben wurden seit Kriegsbeginn 72 Menschen im Norden Israels durch Beschuss aus dem Libanon getötet, davon 42 Zivilisten und 30 Soldaten. Im Libanon wurden währenddessen laut dem Gesundheitsministerium in Beirut mehr als 3000 Menschen getötet. Unter den Todesopfern sind demnach 589 Frauen und mindestens 185 Minderjährige. Das Gesundheitsministerium unterscheidet in seiner Aufzählung nicht zwischen Zivilisten und Mitgliedern der Hisbollah. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Derzeit laufen unter Vermittlung der USA Gespräche über ein Ende der Kampfhandlungen zwischen Israel und der Hisbollah. Der scheidende US-Präsident Joe Biden würde gern bald einen Erfolg im Ringen um eine Waffenruhe im Nahen Osten vermelden können. Israels Feinde müssen befürchten, dass sie es im Falle eines Wahlsiegs von Donald Trump in den USA mit einem Präsidenten zu tun bekämen, der der Regierung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu in der Vergangenheit sehr wohlgesinnt war.