Neues US-Kabinett Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. soll Trumps Gesundheitsminister werden

Robert F. Kennedy Jr.: Impfgegner und bald wohl Gesundheitsminister der USA
Foto: Kamil Krzaczynski / AFPDie Sitze im Trump-Kabinett füllen sich weiter mit umstrittenen Personen. Am Donnerstagabend verkündete der künftige US-Präsident, dass er Robert F. Kennedy Jr. als Gesundheitsminister nominiert. Der ehemalige Präsidentschaftskandidat ist bekennender Impfgegner. Er verbreitete unter anderem, dass Impfstoffe Autismus verursachen sollen – eine These, die von der Forschung nicht gedeckt ist.
Auf der Plattform X verkündete Trump: »Herr Kennedy wird diese Behörden zu den Traditionen der wissenschaftlichen Forschung auf Goldstandard und zu Leuchttürmen der Transparenz zurückführen, um die Epidemie der chronischen Krankheiten zu beenden und Amerika wieder großartig und gesund zu machen!«
Viel zu lange seien die Amerikaner »vom industriellen Lebensmittelkomplex und den Arzneimittelherstellern erdrückt« worden, die Täuschung, Fehlinformation und Desinformation betrieben hätten, wenn es um die öffentliche Gesundheit ging. »Die Sicherheit und Gesundheit aller Amerikaner ist die wichtigste Aufgabe jeder Regierung, und das Gesundheitsministerium wird eine große Rolle dabei spielen, sicherzustellen, dass alle Menschen vor schädlichen Chemikalien, Schadstoffen, Pestiziden, pharmazeutischen Produkten und Lebensmittelzusätzen geschützt werden«, so Trump weiter.
I am thrilled to announce Robert F. Kennedy Jr. as The United States Secretary of Health and Human Services (HHS). For too long, Americans have been crushed by the industrial food complex and drug companies who have engaged in deception, misinformation, and disinformation when it…
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) November 14, 2024
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Der 70-jährige Kennedy hätte in der Gesundheits- und Lebensmittelpolitik »freie Hand«, versprach Trump. Der Politiker hatte seine eigene Präsidentschaftskandidatur aufgegeben, um den designierten Präsidenten zu unterstützen. Dieser wiederum versprach ihm im Gegenzug eine führende Rolle in der Gesundheitspolitik.
Kennedy polarisierte in der Vergangenheit unter anderem wegen seiner Kritik an Covid-19-Impfstoffen. Dahinter vermutete er eine Verschwörung von Arzneimittelherstellern und dem Tech-Mogul Bill Gates. Seinen Verschwörungsunsinn hat er sogar in einem Buch niedergeschrieben, in dem er auch die obersten Gesundheitsbehörden der USA angreift.
Aus Deutschland kommt eine erste Reaktion des noch amtierenden Gesundheitsministers, höflich als Glückwunsch zur Nominierung formuliert, die aber ahnen lässt, welche Schwierigkeiten zu erwarten sind. Karl Lauterbach schreibt auf X:
Auf eine konstruktive Zusammenarbeit. Wird sicher nicht nur einfach. Aber das Votum der Wähler ist zu respektieren. https://t.co/HNZgaFdnMc
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) November 14, 2024
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