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»The Sunday Times«-Bericht Britische Marine entdeckt mutmaßliche russische Spionagesensoren am Meeresgrund

»Im Atlantik tobt ein Krieg«: Russland versucht offenbar, Informationen über Großbritanniens vier strategische Atom-U-Boote zu sammeln. Zudem soll der Kreml Oligarchenjachten für Aufklärungseinsätze im Meer einsetzen.
Dieses vom britischen Verteidigungsministerium zur Verfügung gestellte Foto zeigt das Atom-U-Boot HMS »Vengeance« der Vanguard-Klasse der Royal Navy von Großbritannien

Dieses vom britischen Verteidigungsministerium zur Verfügung gestellte Foto zeigt das Atom-U-Boot HMS »Vengeance« der Vanguard-Klasse der Royal Navy von Großbritannien

Foto: Tam McDonald / dpa

Rund um Großbritannien sind einem Medienbericht zufolge mehrere mutmaßliche russische Spionagesensoren im Meer entdeckt worden.

Die britische Marine habe einige Geräte am Meeresgrund gefunden, während andere an Land gespült worden seien, berichtet die britische Zeitung »The Sunday Times« .

Armeeführung und Geheimdienste vermuten demnach, dass die Sensoren dazu dienen sollten, Informationen über die vier strategischen U-Boote zu sammeln, die sowohl mit einem Atomantrieb ausgestattet sind als auch Atomwaffen an Bord haben. Eines dieser U-Boote patrouilliert ständig in den Weltmeeren, um einen atomaren Angriff auf Großbritannien beantworten zu können.

Erst Anfang des Jahres hatte die britische Regierung sich dazu entschieden, ihre Seestreitkräfte zu modernisieren. Der Beschluss sei auch ein Bekenntnis zum atomaren Abschreckungspotenzial des Landes »als unsere ultimative Absicherung in einer gefährlicheren Welt«, erklärte Verteidigungsminister John Healey seinerzeit vor einem Besuch in der Rolls-Royce-Fabrik für Atomreaktoren.

»Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel, das seit dem Ende des Kalten Krieges andauert und sich jetzt wieder aufheizt.«

Hochrangiger britischer Militärvertreter

Im Atlantik tobe »ein Krieg«, sagte nun ein hochrangiger britischer Militärvertreter der »Sunday Times«. »Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel, das seit dem Ende des Kalten Krieges andauert und sich jetzt wieder aufheizt.«

Laut Recherchen der Zeitung wurden außerdem mehrere unbemannte Unterwasserfahrzeuge in der Nähe von Datenkabeln im Meer entdeckt. Die Regierung verfüge zudem über »glaubhafte Informationen«, wonach Jachten russischer Oligarchen für Aufklärungseinsätze im Meer benutzt worden sein könnten, hieß es in dem Bericht weiter.

In der Ostsee wurden seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 bereits mehrfach wichtige Telekommunikations- und Stromkabel beschädigt. Experten gehen davon aus, dass es sich um hybride Angriffe gegen den Westen im Auftrag Russlands handelt. Moskau weist dies zurück.

dop/AFP